„Das Gespräch bei dir war so gut – und zuhause ist wieder alles wie vorher.“
Diese Rückmeldung bekomme ich oft. Und sie ist keine Kritik – sie ist ein ehrlicher Ausdruck von Frust.
Ihr kommt motiviert aus der Paarberatung. Vielleicht mit einem neuen Blick. Mit konkreten Vereinbarungen. Mit echten Aha-Momenten.
Und dann? Zuhause?
Wird’s wieder laut. Oder leise. Oder einfach wie immer.
Was ist da los?
1. Veränderung braucht Wiederholung – nicht nur Erkenntnis
Eure Beziehung ist nicht durch einen Termin entstanden – sondern durch viele, viele kleine Handlungen, Worte, Muster.
Und genau deshalb reicht auch ein gutes Gespräch im Paarcoaching nicht, um dauerhaft etwas zu verändern.
Erkenntnisse sind wie Funken – sie können etwas entzünden.
Und ohne Wiederholung, ohne Anwendung, ohne Raum im Alltag, verpuffen sie.
Beispiele aus dem Alltag:
- Ihr nehmt euch vor: „Kein Handy am Tisch.“ Und zack – am nächsten Abend liegt seins wieder neben dem Teller.
- Du willst sagen, was dich stört – und im Moment, wo du’s tust, schaut er genervt weg. Und du schluckst’s runter.
- Ihr sprecht in der Paarberatung von „mehr Nähe“ – und im Alltag steht das Frühstücksgeschirr vom Morgen noch rum, neben unverräumten Einkäufen, ungeöffneten Briefen und dem Stapel abzuheftender Unterlagen.
2. Warum Systeme träge sind – und was das mit euch zu tun hat
Eine Beziehung ist kein Zusammenschluss von zwei Einzelpersonen – sie ist ein System.
Und Systeme mögen eines nicht: Veränderung.
Selbst, wenn ihr beide „wollt“, läuft unbewusst oft ein anderes Programm. Eines, das auf Gewohnheit, Schutz, Machtdynamiken oder alten Verletzungen basiert.
Beispiele, die dich wieder zurückziehen:
- Du fängst an, etwas anders zu machen – und er kommentiert es spöttisch. Du ziehst dich zurück.
- Ihr habt in der Paarberatung etwas Neues verabredet – und plötzlich „weiß keiner mehr genau, wie’s gemeint war“.
- Du machst einen Schritt auf ihn zu – er macht einen zurück. Und der alte Schmerz meldet sich sofort.
3. Wenn alte Muster lauter sind als neue Impulse
Im Paarcoaching kann alles möglich erscheinen.
Weil ihr dort gehört werdet. Weil ihr euch zeigt. Weil der Raum sicher ist.
Doch sobald ihr wieder in der Küche steht. Mit den lieben Kleinen, die schreien, zanken und Grenzen testen. Dem Partner, der sich erstmal mit den wichtigsten Schlagzeilen des Tages bild-et anstatt beim Haushaltsplan mitzusprechen –
da ist der Raum weg.
Und die Muster schreien wieder lauter.
Dann heißt es nicht: Ihr habt’s nicht verstanden.
Sondern: Ihr seid mitten im echten Leben. Und das ist komplex.
Muster, die plötzlich wieder da sind:
- Du hörst dich plötzlich sagen: „Ist ja klar, dass du dich wieder rausziehst.“ Und du merkst – das ist nicht der neue Ton.
- Die Absprache zu mehr Wir-Zeit? Wurde nie konkret. Und Netflix läuft wieder. Jeder für sich.
- Es kommt zu Streit – und du hast genau das Gefühl im Bauch, das du eigentlich endlich loslassen wolltest.
4. Was hilft: Kleine Schritte, klare Vereinbarungen, Erinnerung
Veränderung beginnt nicht im ganz Großen – sondern im Kleinen.
Ein Satz. Eine neue Reaktion. Eine klare Vereinbarung: Was machen wir diese Woche konkret anders?
Nicht „alles muss sich ändern“, sondern: Was ist unser nächster Mini-Schritt?
Alltagstauglich heißt:
- „Wir nehmen uns zweimal die Woche 20 Minuten nur füreinander.“ – Und der Timer ist euer Schutzschild.
- „Wenn’s kritisch wird, sagt einer von uns ‘Stopp – lass uns kurz sortieren’“ – statt eskalieren.
- „Jeden Sonntag fragen wir: Was hat gut geklappt, was nicht?“ – Nicht zur Kontrolle, sondern zur Verbindung.
5. Paarberatung wirkt – und Beziehung ist ein Mitmach-Modell
Ich kann euch Impulse geben. Werkzeuge. Neue Perspektiven.
Und anwenden – dürft ihr sie.
Nicht perfekt. Nicht sofort. Und gerne mit Humor.
Paarcoaching wirkt nicht, weil ich so kluge Dinge sage.
Es wirkt, wenn ihr beginnt, sie zu leben.
Nicht jeden Tag. Und nicht in jedem Moment. Aber immer wieder.
Denn Beziehung ist kein Ergebnis – sie ist ein Prozess. Und: ein Übungsfeld.
Klartext:
- Beziehung ist kein Kurs, den man bucht – sondern eine Entscheidung, die man täglich trifft.
- Ich kann euch begleiten – und Veränderung entsteht im Kleinen: im Gespräch in der Küche. Im „Sorry, ich war unfair“. Im „Danke, dass du dich getraut hast“.
Fazit mit Herz:
Wenn zuhause wieder alles beim Alten ist, heißt das nicht, dass die Paarberatung nichts gebracht hat.
Es heißt nur: Der Prozess ist noch nicht zu Ende.
Ihr seid noch nicht angekommen – und ihr habt begonnen.
Und manchmal ist das der mutigste Schritt von allen.
Coaching ist nicht nur für Zeiten, in denen es brennt. Es kann auch genau dann wertvoll sein, wenn du spürst: Da ist noch mehr möglich. Mehr Verbindung, mehr Klarheit. Mehr Du. Coaching wirkt – nicht, weil es alles für dich löst, sondern weil du beginnst, anders hinzuschauen.
Coaching – was ist das eigentlich?
Definitionen dazu findest du in jedem Fachbuch und auf tausend Webseiten. Aber ganz ehrlich: Coaching ist weit mehr als eine Sammlung theoretischer Erklärungen.
Es ist ein Raum, in dem etwas in Bewegung kommen kann. Ein Moment, in dem Gedanken plötzlich neu sortiert werden – nicht, weil ich einen Zauberstab schwinge, sondern weil mein Gegenüber sich traut, genauer hinzuschauen.
Manche beschreiben das als magisch. Ich bin da vorsichtig – denn Coaching ist kein Hokuspokus, sondern ein Handwerk. Ich stelle die Werkzeuge bereit. Ob sie wirken, entscheidet nicht das Setting – sondern der Mensch, der sich darauf einlässt.
Wie Coaching wirken kann, zeigen dir fünf Gedanken, die sich im Coaching oft verändern. Nicht immer. Aber immer wieder.
Du denkst: „Da muss man halt durch.“
Im Coaching wird klar: Nur weil viele durchhalten, heißt das nicht, dass es gut ist.
„Da muss man halt durch“ – das ist der alte Leidenssatz.
Das klingt nach Zähne zusammenbeißen, nach aushalten, nach Augen zu und durch. Als ob Beziehung eine Art Dauerprüfung wäre, bei der man sich irgendwie durchbeißt.
Aber in Beziehungen geht es nicht ums Durchhalten – sondern ums Gestalten.
Im Coaching entsteht ein Raum, in dem du dich fragst: Will ich da wirklich einfach nur durch – oder will ich verstehen, was da gerade eigentlich los ist?
Denn was, wenn genau dieser Punkt, an dem du feststeckst, die Einladung zur Veränderung ist? Nicht zur Flucht. Sondern zu echter, mutiger Verbindung.
Du denkst: „Die anderen sagen ja auch immer: Stell dich nicht so an.“
Im Coaching erkennst du: Deine Empfindsamkeit ist kein Fehler – sie ist ein feines Wahrnehmungsinstrument.
Vielleicht hast du das schon oft gehört – von Kollegen, Freundinnen, vielleicht sogar aus der eigenen Familie: „Stell dich nicht so an.“
Und irgendwann denkst du es selbst. Du versuchst, deine Gefühle runterzuschlucken, deinen feinen Antennen nicht zu trauen. Bloß nicht zu viel sein. Nicht zu nah dran. Nicht so intensiv.
Doch was, wenn genau diese Intensität dein Geschenk ist?
Im Coaching entdeckst du: Sensibilität ist kein Schwächelabel – sie ist eine Form von Tiefe. Von Wahrnehmung. Von Verbindung.
Und sie wird dann zur Stärke, wenn du aufhörst, dich dafür zu schämen – und beginnst, sie bewusst einzusetzen. Für dich. Und für eure Beziehung.
Du denkst: „Andere kriegen das doch auch hin.“
Im Coaching wird klar: Vergleich ist kein Maßstab – sondern oft nur ein stiller Selbstangriff.
Du schaust dich um, hörst von Paaren, die zusammenbleiben, die „einfach funktionieren“. Und irgendwo drin flüstert eine Stimme: Warum klappt das bei uns nicht? Warum bin ich so schwierig?
Aber was, wenn dieser Vergleich dich mehr blockiert als inspiriert?
Im Coaching wird deutlich: Jede Beziehung ist ein eigenes System. Was bei anderen funktioniert, muss für dich noch lange nicht stimmig sein.
Statt zu vergleichen, darfst du beginnen, bei dir selbst hinzuschauen. Deine Bedürfnisse. Deine Grenzen. Dein Tempo.
Denn echte Verbindung entsteht nicht im Vergleich – sondern im ehrlichen Kontakt mit dir selbst.
Du denkst: „Wir haben doch keine Krise – warum Coaching?“
Im Coaching wird klar: Beziehungspflege beginnt nicht mit dem Streit – sondern mit dem Wunsch, zu wachsen oder zumindest dem Wunsch, möge alles so bleiben, wie es ist.
Viele Paare kommen zu mir und sagen: „Eigentlich läuft’s ganz gut, aber…“ Und genau dieses „aber“ ist der goldene Moment.
Denn Coaching ist nicht nur dafür da, etwas zu retten. Sondern dafür, etwas zu vertiefen. Gemeinsam zu wachsen. Neue Perspektiven zu gewinnen. Und Beziehung bewusst zu gestalten – auch wenn kein Drama da ist.
Du denkst: „Ich komm halt mal mit zu dem Coaching – aber er/sie muss sich einfach ändern, dann haben wir kein Problem.“
Im Coaching wird klar: Beziehung verändert sich nicht einseitig – sondern durch echte Begegnung.
Diesen Satz höre ich oft – ausgesprochen oder unausgesprochen. Der Wunsch, dass der oder die andere sich verändert, ist menschlich. So verständlich. So nachvollziehbar.
Aber in einer Beziehung funktioniert das selten.
Denn eine Beziehung ist immer ein System. Ein Zusammenspiel. Zwei Menschen, die sich wechselseitig beeinflussen – bewusst oder unbewusst, laut oder leise.
Wenn du Veränderung willst, beginnt sie nicht beim Gegenüber. Sie beginnt bei dir.
Das klingt herausfordernd – und ist in Wahrheit zutiefst entlastend. Denn es bedeutet: Du hast Einfluss.
Nicht auf den anderen – aber auf dich. Auf deine Haltung. Deine Klarheit, deine Grenzen. Deine Art, da zu sein.
Und genau das wird im Coaching spürbar:
Der Satz „er/sie muss sich ändern“ wird plötzlich wandelbar. Du erkennst: Ich bin nicht ausgeliefert. Ich kann mitgestalten. Ich darf meine Position verändern – nicht um zu retten, sondern um Verantwortung für mein eigenes Erleben zu übernehmen.
Und wenn sich eine Person im System verändert, verändert sich immer auch das Ganze.
Manchmal sanft. Manchmal kraftvoll. Immer spürbar.
Fazit mit Herz:
Coaching ist kein Allheilmittel. Es ist kein Zauberstab und keine schnelle Lösung.
Aber es ist ein Raum – ein ehrlicher, klarer Raum – in dem du alte Sätze hinterfragen darfst.
In dem du beginnst zu merken: Vielleicht muss ich gar nicht mehr alles mittragen. Vielleicht darf ich einfach anfangen, mich selbst ernst zu nehmen.
Coaching bedeutet nicht: Du bist falsch.
Es bedeutet: Du bist bereit.
Bereit, Verantwortung zu übernehmen – nicht für alles. Aber für das, was du mitgestalten kannst.
Und das ist oft mehr, als du denkst. Coaching wirkt. Manchmal sofort. Manchmal erst später. Aber es bewegt.
„Als Kind war es einfach Freunde zu finden: ein Lächeln auf dem Spielplatz reichte. Heute fühlt sich Freundschaft manchmal wie eine Bewerbung an.“
Wenn Nähe nicht mehr „einfach passiert“
Früher war das einfach.
Du hast jemanden im Sandkasten angestrahlt – zack, Freundschaft.
Oder du bist einfach raus auf die Straße gegangen –
und da waren schon alle.
Keine Verabredung. Kein WhatsApp. Kein „Lass mal schauen, wann es passt.“
Du bist mit dem Fahrrad los, ohne Helm, mit Dreck an den Knien –
und irgendwo hat jemand Fußball gespielt oder Gummitwist gemacht.
Und zack, warst du dabei.
Man war halt draußen – und gemeinsam.
Heute? Du nickst an der Kita-Garderobe freundlich, lächelst im Supermarkt höflich –
und kommst dir trotzdem manchmal fremd in deinem eigenen Leben vor.
Du machst Smalltalk beim Kinderturnen, redest kurz über’s Wetter beim Bäcker,
stehst samstags auf dem Markt und fragst dich, wie man hier eigentlich Anschluss findet –
außer du bist im Hofstaat engagiert, in der WhatsApp-Gruppe der Mäusegruppe 23/24 aktiv oder schon seit der Grundschule durchvernetzt (freundschaftlich gesehen).
Man grüßt sich. Man kennt sich vom Sehen.
Aber man kennt sich nicht wirklich.
Und während du zwischen Kita, Arbeit, Elternabend und Supermarkt-Parkplatz funktionierst,
fragt dich kaum jemand: „Und du? Wie geht’s dir eigentlich – wirklich?“
Und dann kommt so ein Gedanke, ganz ungefiltert:
Die Freundin, die abends einfach vor deiner Tür steht – mit einer Flasche Wein in der Hand und den Worten: „Ich dachte, ich schau mal vorbei.“
So wie früher.
Ohne Vorankündigung, ohne Vorwarnung, ohne fünf Tage Doodle-Abfrage, ohne „Passt’s dir in drei Wochen donnerstags?“, einfach ohne Tamam-tamam.
Du freust dich. Einfach so. Echt.
Und du lässt sie rein – auch wenn die Spülmaschine voll ist, die Wäsche noch auf dem Sofa liegt und dein Partner in Pantoffeln mit der Bierflasche vorm Fernseher sitzt.
Weil’s egal ist. Weil es echt ist. Weil man sich mag – und das reicht.
Warum ist das eigentlich so schwer?
Weil sich das Leben verändert hat – und mit ihm die Nähe.
- Keine Schulhof-Pausen mehr, wo Begegnung einfach passiert
- Menschen, die scheinbar „ihre Leute“ längst gefunden haben
- Weniger Zeit – und oft weniger Mut, sich zu zeigen
- Und die Angst, sich zu öffnen und dabei nicht gesehen zu werden
Und weil du vielleicht gelernt hast, dich gut zu schützen.
Aber eben nicht, dich offen zu verbinden.
Und dann kommt noch das Leben obendrauf:
Volle Terminkalender, voller Haushalt, voller Kopf.
Job, Kinder, Wäsche, Gerümpel, zu wenig Struktur –
und irgendwo dazwischen die stille Sehnsucht, sich wieder wie ein Mensch zu fühlen,
nicht nur wie ein Projektmanager im Privatleben.
In vielen Köpfen kreuzen sich Gedanken wie:
„Wenn ich jetzt jemanden auf einen Kaffee einlade – denkt die dann, wir sind ab jetzt fest befreundet?“
Oder:
„Vorher müsste ich noch durchsaugen. Und was, wenn mein Partner wieder mit der Bierflasche auf der Couch sitzt?“
Also bleibt man lieber unter sich.
Nicht weil es gut tut – sondern weil es bekannt ist.
Da ist eben schon alles verteilt: die Freundeskreise, die Lästerrunden, die alten Geschichten.
Es ist eng, es ist bequem, es ist oft nicht mehr erfüllend – aber es ist eben so.
Und wer den gewohnten Kreis verlässt, riskiert ja, ganz allein zu stehen.
Viele halten dann lieber fest, was nicht mehr nährt,
als etwas zuzulassen, das vielleicht gut tun könnte – aber eben noch unbekannt ist.
Sicherheit schlägt Sehnsucht. Leider.
Was du brauchst, ist kein Netzwerk. Sondern echte Nähe.
Es geht nicht darum, fünf neue Bekannte zu sammeln.
Es geht darum, Menschen zu finden, bei denen du sein kannst, wie du bist.
Mit der Frage: „Was beschäftigt dich gerade wirklich?“
Nicht: „Wie geht’s?“ – und schon im Gehen fragen.
Menschen, die deine Werte teilen.
Mit denen das Leben ein Stück lustiger, leichter, optimistischer, ungezwungener, fröhlicher, ehrlicher, verlässlicher, weicher wird.
Menschen, die in dein Leben passen – wie die Faust aufs Auge.
5 Impulse, wie es trotzdem gelingt Freunde zu finden – neue Nähe im echten Leben
1. Zeig dich – ein kleines Stück mehr als sonst
Kein Seelenstriptease. Aber ein ehrlicher Satz über dein Wochenende oder das, was dich gerade bewegt, reicht oft, um eine echte Begegnung zu öffnen.
Verbindung beginnt da, wo du dich traust, sichtbar zu werden.
2. Hör zu – mit offenem Herz, nicht mit Agenda
Fragen wie: „Und du so?“ oder „Was war dein Highlight diese Woche?“ laden andere ein, sich zu zeigen.
Freundschaft entsteht oft nicht durch Reden – sondern durch echtes Zuhören.
Und ja – es kann sein, dass die Reaktion schräg ist.
Ein Schulterzucken. Ein „Weiß nicht, nix Besonderes.“
Das sagt dann mehr über das Gegenüber als über dich.
Lass dich davon nicht bremsen – manchmal braucht echte Begegnung zwei, drei Anläufe.
Und wer weiß – vielleicht war dein Satz genau das, was heute gebraucht wurde.
Manchmal fragst du dich vielleicht:
Was stimmt eigentlich nicht mit mir? Warum fällt es mir so schwer, echte Freundschaften zu finden? Bin ich zu viel? Oder nicht genug?
Und vielleicht ist es nicht deine Persönlichkeit.
Nicht deine Art. Nicht deine Tiefe.
Vielleicht bist du einfach nur nicht am richtigen Ort.
Da, wo Smalltalk als Verbindung gilt.
Wo sich Nähe falsch anfühlt, weil keiner wirklich zuhört.
Wo du dich anpassen musst, statt einfach sein zu dürfen.
Du bist nicht falsch – du bist vielleicht nur noch nicht da, wo du echt sein darfst.
Und das ist kein Defizit. Das ist ein Kompass.
3. Gehe dorthin, wo du du sein darfst
Such keine Kontakte „aus Vernunft“, sondern aus Resonanz.
Ob Elternabend, Lesekreis oder Coaching-Gruppe –
Menschen, die dieselben Fragen stellen, passen oft besser als die, die dieselben Antworten haben.
4. Lass es langsam entstehen – wie Sauerteig, nicht Speed-Dating
Freundschaft braucht Zeit. Vertrauen auch.
Nicht jeder erste Kaffee wird ein Lebensmensch.
Aber vielleicht jemand, der ein Stück deiner Geschichte mitträgt.
5. Erlaube dir Sehnsucht – ohne dich dafür klein zu machen
Du darfst dich nach echten Freundschaften sehnen, auch wenn du sonst „alles hast“.
Es macht dich nicht bedürftig. Es macht dich menschlich.
Und es gibt andere, die sich genau nach dir sehnen – sie wissen es nur noch nicht.
3 konkrete erste Schritte, die du heute noch gehen kannst
- Starte ein echtes Gespräch.
Beim Elternabend, im Wartezimmer oder an der Kasse – frag nicht nur „Na, alles klar?“, sondern:
„Und? Was war heute dein Highlight?“
Und ja – es kann sein, dass die Reaktion schräg ist.
Das sagt dann mehr über das Gegenüber als über dich.
Lass dich davon nicht bremsen – manchmal braucht echte Begegnung zwei, drei Anläufe.
- Schreib jemandem, mit dem du dich „vielleicht verbinden könntest“.
Ein kurzer Kaffee-Vorschlag reicht. Ohne Drama. Ohne Erwartungen.
- Sag beim nächsten „Wie geht’s?“ die Wahrheit.
Oder zumindest ein kleines Stück davon.
„Ein bisschen verloren gerade. Aber schön, dass du fragst.“
Fazit? Nähe beginnt nicht bei den anderen – sondern bei dir.
Nicht jede Begegnung wird tiefe Verbindung.
Aber du wirst sie nicht finden, wenn du dich nicht zeigst.
Wenn du dir echte Freundschaft wünschst, darfst du dich sichtbar machen – mit dem, was du bist, was du fühlst und was du brauchst.
Und wenn du nicht weißt, wie du anfangen sollst Freunde zu finden –
ich begleite dich gern dabei.
Mit offenen Fragen.
Mit Raum für dich.
Und mit dem tiefen Wissen:
Dass echte Nähe möglich ist. Auch jetzt. Gerade jetzt.
„Ihr habt alles zusammen erlebt – und redet trotzdem nur noch über Einkauf, Kita und Zahnarzt. Zeit, das Drehbuch neu zu schreiben – bevor Langeweile in der Beziehung zur neuen Normalität wird.“
Kapitel 325: Die Szene mit der Einkaufsliste
Ihr kennt euch aus dem FF.
Könnt die Lieblingssorte Eis des anderen blind erraten. Ihr habt schon fünf Urlaube, zwei Kita-Eingewöhnungen und drei Thermomix-Diskussionen überlebt.
Und trotzdem:
Wenn ihr abends am Tisch sitzt, ist der Steuerbescheid aufregender als das abendliche Gespräch miteinander.
Und nein – das liegt nicht an euch.
Das liegt daran, dass Beziehungen wie Pflanzen sind:
Ohne neue Impulse hängen sie irgendwann schlaff rum.
Sie brauchen kein Drama. Aber ein bisschen frische Luft schadet nie.
Warum das völlig normal ist – und trotzdem nicht bleiben muss
Nach Jahren des Miteinanders entsteht ganz automatisch Routine.
Und das ist erstmal auch schön:
Man kennt sich. Man muss nichts mehr beweisen.
Aber genau da wird’s auch gefährlich:
Verlässlichkeit wird zur Vorhersagbarkeit. Und genau da beginnt oft Langeweile in der Beziehung.
Planbarkeit schön und gut, doch eine wohldosierte Prise Abenteuer und Action macht so manches Ei seit Jahren erfolgreich und zur Überraschung.
Ihr lebt nebeneinander. Funktioniert nebeneinander. Jeder Tag sieht ein bisschen aus wie der davor.
Die Gespräche drehen sich um To-dos, Kita-Absprachen, Einkaufslisten und wer wann welche Aufgaben erledigen muss.
Es läuft – aber irgendwie fühlt es sich nicht mehr wie das Miteinander eines Liebespaares an, sondern wie durchgetaktetes Projektmanagement.
Und du weißt genau: Wenn keiner innehält, wird sich daran auch nichts ändern.
Aber wo ist das „Wir“ geblieben, das man stundenlang über alles reden konnte – mit Herzklopfen, Augenzwinkern, Wärme und echter Verbundenheit?
Dieses Wir, das sich neugierig begegnet ist. Das einander zugehört hat – nicht, weil man musste, sondern weil man wollte.
Wo ist die Nähe geblieben, die nicht nur körperlich war, sondern emotional getragen hat – zart, stark, liebevoll?
5 Ideen, wie ihr euer Drehbuch neu schreibt – alltagstauglich, leicht & ohne Drama
1. Macht Dinge anders
Stellt euer Gewohnheitsprogramm mal kurz auf den Kopf:
Wie wäre es mit Frühstück zum Abendessen?
Oder statt des üblichen Wocheneinkaufs ein Überraschungspaket mit Zutaten, die ihr beide noch nie probiert habt?
Es geht nicht um große Gesten – sondern um den Reiz des Unerwarteten.
Beziehung lebt von Begegnung. Und Begegnung braucht Bewegung.
Also los: raus aus der Routine, rein ins Ungewohnte – selbst wenn’s nur beim Abendessen beginnt.
2. Legt ein „Wir machen das nie“-Glas an
Legt euch ein Glas an – ein altes Marmeladenglas reicht.
Schreibt kleine Dinge auf, die ihr sonst nie tut:
- Picknick auf dem Wohnzimmerboden
- Eis zum Frühstück
- Den Lieblingssong von früher hören – und mittanzen (auch morgens um sieben)
Zieht jede Woche einen Zettel.
Ja, auch den mit „Stromkasten-Tanz im Flur“. Gerade den.
Es geht darum, euch selbst mal wieder zu überraschen.
Und gemeinsam das Gewohnte zu durchbrechen – mit einem Lächeln und einem Funken „Warum eigentlich nicht?“
Es ist doch euer Leben – und in eurem Zuhause sieht euch niemand. Macht es euch leicht und schön.
3. Fangt Sätze an wie früher
„Weißt du noch, als wir …?“
Solche Sätze holen euch raus aus Alltagstrott und To-do-Listen – und rein in Erinnerungen, die sich nach etwas anfühlen.
Nach Nächten auf dem Schützenfest, nach Kirmesluft und Bauchkribbeln beim ersten Tanz.
Nach Geschichten von „weißt du noch“ – die euch wieder spüren lassen, warum ihr mal Ja zueinander gesagt habt.
Und nicht nur das:
Diese Sätze zeigen euch auch, was ihr alles schon gemeistert habt – als Team, als Paar, als Wir.
Von ersten Wohnungen bis Kinderkrankheiten, von Urlaubschaos bis Patchwork-Feiertagen.
Was da alles schon steht, ist nicht selbstverständlich – sondern richtig stark.
Manchmal ist ein „Weißt du noch…?“ wirkungsvoller als jeder Paar-Ratgeber.
Weil es euch an das erinnert, was längst da war – und vielleicht nur kurz eingeschlafen ist.
4. Stellt Fragen, die mehr sind als „Was essen wir?“
- Wenn unsere Beziehung einen Filmtitel hätte, wie würde dieser lauten?
- Was möchtest du in den nächsten 6 Monaten lernen?
- Was würdest du eine Wahrsagekugel fragen?
- Worauf bist du stolz – an dir?
Fragen wie diese öffnen neue Türen. Auch, wenn’s am Anfang ungewohnt ist.
Und wenn ihr Lust habt, noch mehr solcher Fragen zu entdecken, empfehle ich euch mein praktisches Kartenset mit vielen Frageimpulsen – für neue Gespräche, echtes Zuhören und ein Wir, das sich wieder neugierig begegnet.
5. Redet miteinander, als würdet ihr euch neu kennenlernen
Ja, das klingt seltsam.
Aber die Person, die da vor dir sitzt – ist heute eine andere als vor fünf Jahren.
Und du auch.
Zeit, euch neu kennenzulernen.
Nicht als Paar in der Dauerschleife, sondern als zwei Menschen in Entwicklung.
Schnapp dir die innere Forscherlupe und frag dich leise:
- Was meint dieser Mensch gerade wirklich mit dem, was er sagt?
- Woher kommt dieser Gedanke? Was bewegt ihn oder sie gerade?
- Aha, spannend – das hätte ich so nicht erwartet.
Diese Haltung verändert Gespräche.
Sie holt euch raus aus dem schnellen Reagieren – und rein in echtes Begegnen.
Fazit? Langweilig darf es sein. Aber nicht dauerhaft.
Beziehung ist kein Dauerfeuerwerk – aber sie ist auch kein verstaubtes Fotoalbum.
Sie lebt von dem, was ihr euch erzählt. Was ihr teilt. Was ihr wagt.
Und wenn ihr merkt:
Wir stecken fest. Drehen uns im Kreis. Wir schaffen das nicht allein.
Dann ist das kein Drama –
sondern der Moment, in dem ihr entscheidet, ob ihr euch wieder annähert oder weiter auseinanderdriftet.
Langeweile in der Beziehung ist ein Weckruf, kein Endpunkt.
Manchmal reicht ein neuer Impuls, ein Gespräch mit Tiefgang, ein Blick von außen – um wieder bei euch selbst und beim Wir zu landen.
Wenn ihr euch da wiederfinden wollt – ich bin da. Echt, klar und bereit, euch auf diesem Weg zu begleiten.
Wenn du also das Gefühl hast, dass Langeweile in der Beziehung bei euch eingezogen ist – dann ist es Zeit für ein Gespräch, das euch wieder lebendig macht. Egal wie. Egal wo. Nicht egal wann – jetzt.
„Das Haus steht, die Kinder lachen, der Familienalltag läuft – und doch fühlst du dich innerlich leer. Warum?“
Du kennst das vielleicht:
Alles sieht gut aus. Auf dem Papier.
Zwei Ringe, ein Einfamilienhaus mit Garten, Kinderlachen am Wochenende – das klassische Glück, wie man es sich irgendwann einmal vorgestellt hat. Ein voller Kalender. Ein Leben, das äußerlich passt. Und trotzdem fehlt etwas – obwohl das Leben so voll scheint.
Und doch: In dir ist es still geworden. Nicht dieses wohltuende Still – sondern ein leises Gefühl von innerer Leere im Familienalltag. Du funktionierst, aber spürst dich kaum noch.“
Willkommen im Kapitel nach dem Happy End.
Dort, wo die Pausen zwischen Spülmaschine, Job und Einschlafbegleitung nicht mehr reichen, um dich selbst noch zu hören.
Kein Drama. Aber auch kein echtes Ich
Du bist nicht unglücklich.
Aber irgendwie auch nicht lebendig.
Du funktionierst. Und fragst dich zwischendurch, wann du eigentlich aufgehört hast, dich selbst spannend zu finden.
Und weißt du was?
Du bist damit nicht allein.
Nur spricht kaum jemand drüber – weil’s ja „eigentlich alles gut ist. Worüber beschweren, andere haben es so viel schlechter, als ich selbst, da darf ich mich nicht beschweren“.
Mini-Intervention für dich
Nimm dir 30 Sekunden. Jetzt.
Schließ die Augen. Atme aus. Und stell dir vor, du könntest deinem Ich von vor 10 Jahren kurz gegenübertreten.
Was würdest du ihr sagen?
Was würde sie dich fragen?
Was hat sie damals geglaubt, was einmal aus euch wird?
Worauf hat sie sich gefreut?
Was vermisst du heute am meisten an ihr?…Und – bist du da, wo du hinwolltest?
Oder bist du irgendwo angekommen, wo dich alle sehen – nur du dich selbst nicht mehr?
Diese kleine Übung kann mehr ins Rollen bringen als so manches Paargespräch. Vielleicht magst du danach was aufschreiben. Vielleicht magst du danach einfach mal einen Kaffee trinken – mit dir selbst.
Beziehung nach dem Bilderbuch? Nur wenn DU drin vorkommst.
Du darfst innere Leere im Familienalltag spüren, auch wenn du „alles“ hast.
Es macht dich nicht undankbar. Es macht dich ehrlich.
Denn im ganz normalen Familienalltag ist es oft schwer, alles im Blick zu behalten – besonders dich selbst.
Wer am lautesten schreit, bekommt die meiste Aufmerksamkeit. Die Kinder, der Job, der Alltag.
Und du? Du schreist halt nicht. Du funktionierst. Und genau deshalb rutschst du immer wieder aus deinem eigenen Fokus.
Doch eine erfüllte Beziehung beginnt nicht bei der To-do-Liste – sondern da, wo du dich wieder selbst erkennst.
Mit deinen Wünschen. Mit deinen Fragen. Und ja – auch mit deiner Sehnsucht.
Und jetzt?
Vielleicht sprichst du heute einen Satz aus, den du sonst runterschluckst.
Vielleicht öffnest du ein Notizbuch – oder dein Herz.
Vielleicht machst du dir bewusst: Veränderung beginnt nie laut und pompös. Sie beginnt in genau solchen Momenten wie diesem.
Im ersten Erkennen. In einem kleinen Gedanken, der sagt: „Stimmt… so fühlt sich das also gerade an.“
Und das allein ist Gold wert. Denn ohne diese ehrliche Erkenntnis würde die innere Leere im Familienalltag einfach bleiben – und genau das muss sie nicht.
Vielleicht brauchst du keinen radikalen Neuanfang. Sondern einfach ein bisschen Feinjustierung, eine liebevolle Nachschärfung von dem, was du brauchst.
Ein bisschen mehr du in deinem Alltag. Ein bisschen mehr Raum für dein echtes Ich.
Und vielleicht schreibst du mir, weil du spürst:
Da geht noch mehr. Auch wenn du noch nicht weißt wie – du weißt, dass da was in dir lebendig werden will.
Mehr Tiefe. Mehr Echtheit. Mehr DU im WIR.
Ich bin hier – als Coachin mit offenem Herzen, einem klaren Blick und der Erfahrung, wie Veränderung Schritt für Schritt gelingt. Wenn du Begleitung suchst, bist du herzlich willkommen.
Wichtiger Hinweis:
Coaching ist keine therapeutische oder medizinische Heilbehandlung und ersetzt weder eine Psychotherapie noch eine ärztliche oder psychiatrische Behandlung. Es richtet sich ausschließlich an psychisch gesunde Menschen mit dem Wunsch nach persönlicher Entwicklung, Selbstreflexion und Veränderung. Coaching stellt keine Diagnose und behandelt keine psychischen Erkrankungen. Wenn du den Eindruck hast, an einer Depression oder anderen psychischen Belastung zu leiden, wende dich bitte an einen Fachärztin oder Psychotherapeut*in deines Vertrauens.